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#27 – Meine neue Schreibroutine + wo bleiben meine angekündigten Bücher für Körper mit Kopf?

Sind sie endlich fertig, deine Bücher? Diese Frage höre ich immer wieder. Warum wohl? Weil meine Bücher noch immer im Schreibprozess sind. Und nur daher gibt es diese – bisher – wöchentlichen Zeilen für euch. An denen ich kontinuierlich zunehmend Spaß und Freude habe.

Die Fragen nach meinen Büchern finde ich super, es gibt großes Interesse an den Themen. Doof finde ich, dass in mir der Eindruck entstanden und verfestigt ist, dass es endlich die geschriebene Sprache gibt, mit der die in meinem Kopf befindliche „pinke, glitzernde Grütze“ logisch rational aufschreibbar, ja, sogar fachbuchtauglich wird. Mit Vorgaben über Seiten- und Kapitelaufbau, Buchtitel und -gestaltung, und, und, und.

Da liebe ich die Worte meiner Mutter, die nach dem ersten gelesenen No-Blog-Artikel meinte: „Ist sehr interessant, muss ich stückchenweise kapieren. Deine Grütze braucht Verdauungszeit und schmeckt gut.“

Nein, meine No-Blog-Artikel sind kein glattes, rundes marktfähiges Buch – sie dienen geistiger Anregung, die im Leser was ins Arbeiten bringen will. Genau wie in meinen Kursen oder der Einzelarbeit. Da kommen die, die was für sich abholen wollen, ganz ohne mitnehmbare Skripte und Power-Points. Einfach mitnehmbar als Veränderung im Körper. Ok, demnächst gibt es wieder die fünf Minuten gesprochene Notizen am Ende. Gern zum individuellen Mitschreiben – oder auch nicht.

Lasst mich noch ein wenig aus meinem „Nähkästchen“ plaudern: Es gibt es zwei Seiten, die an mir ziehen, die ich beide nicht bedienen will. Dieses an mir rumziehen war sehr gut und wichtig, ich konnte und durfte dadurch herausfinden, was ich schreibend sagen will.
Auf der einen Seite ist das medizinisch-therapeutische Fach. Nach wie vor werden Fachleute gesucht und angefragt, die sich mit der Bedeutung von Körperfaszien auskennen und über diese Schreiben und referieren können. An dem Punkt bin ich immer wieder raus, weil schon der Ansatz aus meiner Sicht in die Irre führt und ich die Wünsche der Auftraggeber nicht erfüllen kann. Es gibt nur eine Faszie! Das zu verstehen und zu begreifen ist die Grundlage all dessen, was ich vermitteln könnte.
Auf der anderen Seite ist die moderne Welt mit ihrem eigenen, den Globus überziehenden, digital-unermüdlich zappelnden Nervensystem. Das bringt Zergliederung in gewollte Micro-Moments und Quality-Time auf Daumenklick in Handy, Tablet und an fast jedem Ort. Die Dinge, die aus meiner pinken Grütze hervorgebracht werden, brauchen für die Aufnahme ungetaktete Zeit und Aufmerksamkeit, wollen tief in den Körper einsinken und verarbeitet werden, um ihre Wirkung entfalten zu können. Die Wirkung ist nicht messbar, schon gar nicht mit knackigen Worten und Titeln, auf vielen Kanälen beworben, nach dem Rezept: Erstens, zweitens und drittens – jetzt hast du es geschafft. Das dringt nur bis zum Hirn vor. Nicht schlecht, oft unterhaltsam aber auch da bin ich raus, komme nicht bis zum Körper durch.

Ich habe in meinem ‚Abarbeitungs-Prozess‘ zum Thema Buchschreiben rausfinden können, was ich schreiben möchte – nicht zuletzt mit der Hilfe erfahrener Schreib-Profis in einem Schreibseminar. Ich lege meine bisherigen Berge an „Fingerübungen“ zur Seite, schreibe nur noch einmal im Monat einen No-Blog-Artikel und beginne Geschichten über Menschen und eine Frau, die die körperbezogenen Befindlichkeiten der zu ihr kommenden Menschen auf ihre einfache Art in Fluss bringt, zu schreiben. Die schönsten kommen dann zwischen zwei Buchdeckel.

→ Ab sofort: No_Blog_Artikel immer am ersten Freitag eines Monats + die angekündigten Bücher werden nicht erscheinen.

(C) Grit Silke Thieme