Habt ihr die letzten vier Wochen genutzt? Sind aus euren Füßen die Superkraftwerke eures Körpers geworden?
Jetzt geht es weiter – auch wenn es online etwas schwieriger ist, die passende Anschlussstelle zu finden. Jede/r von euch kann nach der intensiven Fußarbeit eine andere Körperregion als bedürftig für den nächsten Schritt ansehen. Im Vor-Ort-Kurs würde ich euch in unserem Einstimmungsstand sehen und könnte zügig individuell liefern, hier wird es eine generelle Körperreise über den Atem.
Kann es Lebendigkeit ohne Atem geben – ein klares nein! Unser Atem bewirkt Wunder, so wir ihn einfach laufen lassen. Doch wie geht das? Welche der unzähligen Atemtechniken ist gut oder gar die Richtige?
Nehmt einfach erstmal wahr, wie ihr gerade atmet. Völlig egal, in welcher Position ihr gerade seid. Sitzend, liegend, essend – völlig unwichtig. Wie fühlt sich euer Atmen in diesem Moment an?
Welche Körperregionen kommen in Bewegung?
Wo ist die Zunge?
Wie fühlt sich der Nacken beim Atmen an?
Was ist in der Augenregion los?
Müsst ihr Atem holen? Bis wohin kann dieser geholte Atem in euch fließen? In welcher Qualität breitet er sich in euch aus?
Oder kommt ein Impuls aus euch, der euch einatmen lässt? Bis wohin kann dieser Atem in euch fließen? In welcher Qualität breitet er sich in euch aus?
Wie ist es mit dem Ausatmen? Müsst ihr die Luft herausblasen? Braucht es Kraft dafür? Kommt die Luft aus den Nasenflügeln oder dem Mund? Muss die Zunge dabei helfen?
Was passiert, wenn ihr völlig ausgeatmet habt? Müsst ihr was tun? Darf einfach irgendwann neue Luft durch eure Nasenflügel einströmen? Müsst ihr die Luft hereinziehen? Wann endet eure Einatmung? Hört ihr einfach auf? Sind die Lungen voll? Ist das Zwerchfell beteiligt? Wenn ja, wie? Nehmt die Qualität im Zwerchfell wahr – bremsend, schwingend, weitend, sinkend, haltend, ziehend …
Ihr kennt es schon, es gibt keine falschen Antworten auf die Fragen, sie machen euch bewusst, wie ihr atmet. Wie viel oder wie wenig Kraft ihr dafür braucht.
Habt ihr nun das Gefühl, endlich mal Luftholen zu müssen? Oder eher ein Gefühl von belebt und erfrischt sein?
Startet gern nochmal von vorn mit einer anderen Körperposition: im Gehen, beim joggen oder bei jeder anderen Tätigkeit. Am Ende geht es immer um eure adäquate Atmung in einer konkreten Situation. Und gern immer mal wieder auf euren Atem lauschen – in den September BFKs werden wir weiter daran forschen!
→ Für alle BFK-Teilnehmer (BewegungForschungsKollektiv) die nach diesem zweiten Übungsteil eine ‚Leerstelle‘ haben: schaut im Übungsheft nach einer passenden Sequenz oder meldet euch für Input bei mir.
(c) Grit Silke Thieme
Heutzutage begreifen wir wieder mehr, dass Gesundheit und Heilung von innen kommen. Äußere Eingriffe oder Methoden können die Reaktionen des Körpers unterstützen und anregen, letztendlich können die physiologischen, psychologischen und energetischen körperlichen Prozesse aber nicht gezwungen werden, wahres Wohlbefinden entstehen zu lassen. Dafür müssen wir Schritt für Schritt das, was gerade lebendig in uns ist, akzeptieren und als unseren aktuellen Startpunkt für unseren Weg annehmen – auch wenn es Schmerzen und Leiden sein sollten.
Sich dies genau in sich anzusehen und sich zu fragen: Was ist mein Anteil an dieser Sache? Was kann ich ändern? Was will ich ändern? Bin ich bereit, da genauer hinzuschauen?
Wenn z.B. die Füße schmerzen, fest sind oder gar gelegentlich anschwellen – wann habe ich zum letzten Mal meine Füße angeschaut? Auch die Fußsohlen, die Zehen, die Zehenzwischenräume, den Ballen, das Fußgewölbe, die Ferse und den Spann. Wann habe ich diese Stellen das letzte Mal berührt, betastet und wahrgenommen, wie sich die Stelle anfühlt? Im rechten Fuß? Im linken Fuß?
Habt ihr schon mal die segmentalen Zusammenhänge in jedem eurer Füße betrachtet? Wenn ihr in dem einen Fuß die große Zehe hebt – wie sieht das in diesem Fuß aus? Wie fühlt sich das an? Bis wohin seht ihr Bewegung? Und wie ist diese Bewegung, wenn ihr sie mit dem anderen Fuß ausführt?
Und mit jeder Zehe an jedem Fuß? Damit könnt ihr euch schon gern eine halbe Stunde die Zeit vertreiben … und danach ein paar Schritte gehen.
Wie fühlt es sich an, das Gehen? Wie bekannt? Oder irgendwie anders?
Wer noch nicht genug hat: Gern hinstellen, Füße hüftschmal stellen und Kopf on top – Augen schauen auf den Horizont/die Wand – keinesfalls auf den Boden oder die Füße! Und jetzt aus dem Stand, soweit wie es sich für euch gut anfühlt, langsam auf den Ballen oder gar die Zehenspitzen aufrollen. Langsam wieder mit der Ferse landen. Nachspüren.
Gern mehrfach machen und forschen, ob dabei was in den Waden passiert. Was? Rechts genau so wie links? Gibt es einen Unterschied? Worin besteht dieser?
So ihr euch die Fragen beantwortet habt und noch eine ‚Verlängerung‘ wünscht: rollt mit nur einem Bein auf und das andere bleibt stehen. Was passiert im Becken? Spürt genau nach, was passiert ums Becken und was wirklich tief im Becken? Wie fühlt es sich an?
Nehmt das andere Bein und rollt nur mit diesen auf den Ballen. Was ist da los? Wie fühlt es sich an? Wer macht alles mit?
Danach geht ein paar Schritte und schaut, was jetzt los ist. Wie läuft es sich? Was machen die Füße? Wie geht es euch jetzt? Ich bin mir sicher: Auf alle Fälle fühlt ihr euch viel lebendiger!
Ab in die Sandalen, Flip-Flops oder was auch immer und an den Badestrand, die abgeernteten Felder oder zum Tanz durch den Sommerabend. Jipppi! Der nächste November kommt bestimmt.
→ Die viel zu oft vergessenen Füße sind die Fundamente unseres Körpers und schleppen sich und uns oft sehr unlebendig, fest und schlecht durchblutet in die Welt. Wenn ihr euch ein klein wenig um sie kümmert, sie wahrnehmt und mit Zeit bedenkt, werden aus vernachlässigten und unlebendigen Körperregionen wahre Kraftwerke!
(C) Grit Silke Thieme
Sind sie endlich fertig, deine Bücher? Diese Frage höre ich immer wieder. Warum wohl? Weil meine Bücher noch immer im Schreibprozess sind. Und nur daher gibt es diese – bisher – wöchentlichen Zeilen für euch. An denen ich kontinuierlich zunehmend Spaß und Freude habe.
Die Fragen nach meinen Büchern finde ich super, es gibt großes Interesse an den Themen. Doof finde ich, dass in mir der Eindruck entstanden und verfestigt ist, dass es endlich die geschriebene Sprache gibt, mit der die in meinem Kopf befindliche „pinke, glitzernde Grütze“ logisch rational aufschreibbar, ja, sogar fachbuchtauglich wird. Mit Vorgaben über Seiten- und Kapitelaufbau, Buchtitel und -gestaltung, und, und, und.
Da liebe ich die Worte meiner Mutter, die nach dem ersten gelesenen No-Blog-Artikel meinte: „Ist sehr interessant, muss ich stückchenweise kapieren. Deine Grütze braucht Verdauungszeit und schmeckt gut.“
Nein, meine No-Blog-Artikel sind kein glattes, rundes marktfähiges Buch – sie dienen geistiger Anregung, die im Leser was ins Arbeiten bringen will. Genau wie in meinen Kursen oder der Einzelarbeit. Da kommen die, die was für sich abholen wollen, ganz ohne mitnehmbare Skripte und Power-Points. Einfach mitnehmbar als Veränderung im Körper. Ok, demnächst gibt es wieder die fünf Minuten gesprochene Notizen am Ende. Gern zum individuellen Mitschreiben – oder auch nicht.
Lasst mich noch ein wenig aus meinem „Nähkästchen“ plaudern: Es gibt es zwei Seiten, die an mir ziehen, die ich beide nicht bedienen will. Dieses an mir rumziehen war sehr gut und wichtig, ich konnte und durfte dadurch herausfinden, was ich schreibend sagen will.
Auf der einen Seite ist das medizinisch-therapeutische Fach. Nach wie vor werden Fachleute gesucht und angefragt, die sich mit der Bedeutung von Körperfaszien auskennen und über diese Schreiben und referieren können. An dem Punkt bin ich immer wieder raus, weil schon der Ansatz aus meiner Sicht in die Irre führt und ich die Wünsche der Auftraggeber nicht erfüllen kann. Es gibt nur eine Faszie! Das zu verstehen und zu begreifen ist die Grundlage all dessen, was ich vermitteln könnte.
Auf der anderen Seite ist die moderne Welt mit ihrem eigenen, den Globus überziehenden, digital-unermüdlich zappelnden Nervensystem. Das bringt Zergliederung in gewollte Micro-Moments und Quality-Time auf Daumenklick in Handy, Tablet und an fast jedem Ort. Die Dinge, die aus meiner pinken Grütze hervorgebracht werden, brauchen für die Aufnahme ungetaktete Zeit und Aufmerksamkeit, wollen tief in den Körper einsinken und verarbeitet werden, um ihre Wirkung entfalten zu können. Die Wirkung ist nicht messbar, schon gar nicht mit knackigen Worten und Titeln, auf vielen Kanälen beworben, nach dem Rezept: Erstens, zweitens und drittens – jetzt hast du es geschafft. Das dringt nur bis zum Hirn vor. Nicht schlecht, oft unterhaltsam aber auch da bin ich raus, komme nicht bis zum Körper durch.
Ich habe in meinem ‚Abarbeitungs-Prozess‘ zum Thema Buchschreiben rausfinden können, was ich schreiben möchte – nicht zuletzt mit der Hilfe erfahrener Schreib-Profis in einem Schreibseminar. Ich lege meine bisherigen Berge an „Fingerübungen“ zur Seite, schreibe nur noch einmal im Monat einen No-Blog-Artikel und beginne Geschichten über Menschen und eine Frau, die die körperbezogenen Befindlichkeiten der zu ihr kommenden Menschen auf ihre einfache Art in Fluss bringt, zu schreiben. Die schönsten kommen dann zwischen zwei Buchdeckel.
→ Ab sofort: No_Blog_Artikel immer am ersten Freitag eines Monats + die angekündigten Bücher werden nicht erscheinen.
(C) Grit Silke Thieme
In einem Blog wird regelmäßig geschrieben und auf vielen Kanälen geteilt. Der Leser kann das Gelesene kommentieren.
Viele meiner Kunden warten seit Jahren auf die bei mir in Alltagssprache gehörten Wissensgeschichten. Zu Themen, die sie sonst nicht so tief verstehen könnten. Oder einfach zum Erinnern, Nachlesen, Wiedereintauchen ins damals entstandene Körpergefühl, gern auch als Wiedereinstieg in die Übungen. Auf meine ganz eigene Art angeleitet und erzählt.
Ab sofort gibt es hier regelmäßig was zu lesen für euch. Ohne das Teilen und Kommentarfunktion. Damit ist es kein echter Blog, mein No_Blog.
Ab Januar 2023 erscheint jeden Freitag ein neuer Artikel für euch – bis Juli. Danach eimal pro Monat am ersten Freitag.
Nur zum Lesen. Gern lachen. Nachdenken. Umsetzen. Ein Leckerli für die auf meine Bücher wartenden Fans. Mindestens bis zu deren Erscheinen. Oder länger…
→No Blog: Regelmäßige Artikelserie ab Januar 2023. Immer freitags. Ab Juli dann immer am ersten Freitag des Monats.
© Grit Silke Thieme
Seid gespannt auf ein anderes Buchprojekt von mir, die beiden Bücher erscheinen nicht. Siehe No_Blog #27 oben.
Erst lesen, dann Gelesenes ’setzen lassen‘, danach praktisch ausprobieren und experimentieren.
Das Wunderwerk Ihres Körpers – die Faszie – kann sehr viel mehr, als Sie sich jetzt vorstellen können. Hier vorab ein Blick in die Themen des Buches:
Stoff und Faszie – was hat das miteinander zu tun?
Weit mehr als wir uns vorstellen können!
Haben Sie sich schon über die geringe Elastizität einer Leinenhose gewundert? Festgestellt, diese leiert im Gebrauch aus? Und, dass sobald ein Elastanfaden mit eingewebt wird, die Hose flexibler und weniger ausdehnend ist? Das ist auf unsere Faszie übertragbar!
Freuen Sie sich auf eine unterhaltsame Reise in die Welt der Faszie – mit Ausflügen zu deren gezielter Formbarkeit und Steuerbarkeit.
B.F.I.T. Bewegungsfreude Institut Thieme
Zum Mittelpunkt 7
99334 Amt Wachsenburg OT Rockhausen
E-Mail: post@silke-thieme.de
Web: www.silke-thieme.de
B.F.I.T. Bewegungsfreude Institut Thieme
Zum Mittelpunkt 7
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E-Mail: post@silke-thieme.de
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