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No_Blog
frisch aus meinem Textlabor: geht es Ostersonntag’25 weiter
von: Grit Silke Thieme
Das Laub ist frischgrün, überall blüht und zwitschert es, vor allem am Morgen … herrlich. Die Hummeln und Bienen brummen und summen in den ersten, den Garten erreichenden Sonnenstrahlen. Ruhende Reiher sitzen noch in den Bäumen. Meine Füße laufen durch kühlen Tau, der Kaffeebecher wärmt die Hände. Im aufgehenden Sonnenlicht kann ich Rehe, Füchse, Hasen, Schnecken … sichten – oder ihre Spuren der Nacht.
Dieser Zauber passiert jeden Morgen, auch an Verregneten. An denen bestaune ich dicke und dünne, schnelle und langsame, kurze und lange Regenwürmer, die Höhe der Maulwurfshügel oder einen Regenbogen.
Fast würde ich meinen: wie uncool und so letztes Jahrtausend. In einer sich zunehmend schneller drehenden Welt, in der Gesetze, in einer von Behörden und realem Leben nicht umsetzbaren Taktung erlassen und wieder geändert werden, Straßenbaustellen endlos ineinander übergehen und Dreißiger-Zonen für Autos, wohl aber nicht für Fahrradfahrer gelten.
Eilende Radler, rechts überholend, ohne Mindestabstand beim Überholen – oder gilt der, wie viele andere Regeln nur für die anderen Verkehrsteilnehmer? Warum dürfen sie Kopfhörer im Verkehr tragen? – Kreuz und quer Schnippend, über Fußwege und Straßen, sind sie zu meiner ausdruckstarken Impression der heutigen Welt geworden. Eine Welt, in der vieles kopfzustehen scheint, vielleicht weil noch der Glaube vorherrscht, wir leben in einem Weltspitze-Land? Der Realitätscheck weist längst auf hinteres Mittelfeld oder gar Entwicklungsland. Daran ändert auch ‚wishfull thingking‘ nichts.
Mein Garten und ich mittendrin. In diesem deutlich wahrnehmbaren Unterschied zwischen sein-wollen und sein. In meinem Garten steht nichts Kopf, er gehört einer anderen Zeit, einer anderen Welt an. Er ist Oase der Ruhe, des kontinuierlichen Werdens, vor allem am Morgen. Jeden Tag wieder, besonders im Mai.
Nach erholsamem Schlaf, finde ich in ihm zurück in die Welt und den beginnenden Tag mit seinen natürlichen Abläufen. Sie geben mir Kraft für den kommenden Tag, ergreifen einfach so Besitz von mir.
Die Hühner bekommen ihr Futter, die Vogeltränke wird neu befüllt – erste geflügelte Gäste nehmen sogar ein morgendliches Bad, neue Blüten werden entdeckt und ausgiebig bestaunt.
Das seit wenigen Jahren hörbare ‚Wasserfallrauschen‘ der ununterbrochen auf der Autobahn rollenden Reifen – gekommen durch das aus Sicherheitsaspekten notwendige Fällen aller großen Dorflinden und alten Bäume im Umkreis – war der erste Eindringling, der sich durch den geförderten Ausbau des nahegelegenen Industriegebietes, zu einem stetig lauter brüllendem ‚Wassertosen‘ entwickelte … und neue Eindringlinge im Schlepptau hat … Der Zugriff der Wasser- und Energielieferanten auf die Verbrauchszähler kann jederzeit digital erfolgen, die neue Heizung hat so viele Displays, dass selbst der Monteur etliche Stunden braucht, um sie zu verstehen. Elektronische Post und Nachrichten kommen mittlerweile auch akzeptabel zuverlässig den ganzen Tag – nur das Abwasser, das ist noch nicht digitalisiert, noch nicht mal verlegt.
Soll wahrscheinlich in den Zweitausenddreißigern kommen, oder später …
Das Reinfüllen, eintrichtern, überfluten, das klappt fast immer.
Das sortieren, verarbeiten und Output generieren, das müssen wir selbst tun. Selbst beim Digitalen, hilft der gepredigte KI- und Digitalisierungshype nur, wenn wir uns vorher selbst organisieren lernen. Weder Fehlanreize noch eingefahrene, uneffektive Abläufe werden automatisch durch neue Technologien besser. Es liegt an uns selbst, wie wir KI und Digitalisierung nutzen.
So du nach Input zur kultivierten Selbstorganisation für dich suchst: in meinem Buch Bewegungsfreude in Hirn, Herz und Körper findet Tom in seinem Fachkapitel sehr klare Worte mit seiner Erfolgsformel für Einsteiger: 2 +3 = 5.
Ich nutzte noch heute Toms verkürzte Erfolgsformel für Langzeitanwender: 2 +3 täglich. Gleich nach meiner morgendlichen Gartenzeit angewendet, ist mein stetiger Begleiter.
Beides zusammen am Morgen gibt mir Zuversicht und versöhnt mich mit den Zumutungen und der Schönheit der Welt. Alles wird, alles vergeht und kommt – verändert – wieder.
Wonnemonat-Mai-Grüße, bleib natürlich, bleib bei dir!
von: Yve, Tom und Einstein
Die Nacht hatte sich, weit draußen auf See, über der Alex-2 niedergelassen und dichten Nebel mitgebracht, der sofort jedes Geräusch schluckte. Kaum vorstellbar, dass das unser liebster Zustand bei der 8-12 Wache am Abend werden sollte.
Wenn es gegen zweiundzwanzig Uhr dunkel wurde, freuten wir uns auf den Sternenhimmel, die wenigen Lichter anderer Schiffe und die endlose Weite bis zum Horizont. Die Dunkelheit und Stille der Nacht, ein mittlerweile rares Luxusgut für uns Landratten, wollten wir vor allem im Ausguck, mit seiner prädestinierten Position ganz vorn auf dem Schiff, suchenden Auges nach erkennbaren Hindernissen, genießen. Sternzeichen zuordnen, Wünsche bei Sternschnuppen freigeben. Nicht, dass wir noch offene Wünsche hätten – aber dieses Spiel ist zu schön und erfreut uns alle drei bis heute.
Aber was war das?
Die Heerscharen blinkender Lichter bis zum Horizont – Steuerbord und Backbord neben dem Schiff?
Die schnell auf einer Flugbahn fliegenden Sterne, die die klassischen Sternbilder durchflogen?
Es war ein Schock, die großen Windparks bei Nacht, in Küstennähe die Leuchtglocken der Städte und die unzählbaren Satelliten ihre Flugbahnen ziehen zu sehen. Wie sollen Zugvögel ihren Reiserouten folgen, ihre Ziele ansteuern und finden können? Die Lichter nicht für festes Land und Lebensraum halten?
Traurig aber wahr: Selbst auf der Nordsee gibt es jetzt Arbeit für Chrono-Biologen – nicht nur Lichtdesigner und Techniker sollten sich mit der Warnbeleuchtung für Windräder befassen! Ganz zu schweigen von der Be- und Ausleuchtung von Städten und Dörfern – sicher nicht nur in Küstennähe.
Haben Pflanzen einen Tag- und Nachtrhythmus? Haben und brauchen sie Ruhephasen, die wir ihnen durch das ständige Licht nicht mehr ermöglichen?
Wäre ‚Licht aus‘ für einige Nachtstunden eine Möglichkeit? Für die Menschen, Pflanzen und Tiere?Vielleicht braucht es dann weniger blinkende Windräder? Wäre es eine Möglichkeit selbst wieder mehr nachzudenken, unsere eigenen Energiereserven und-polster anzuzapfen – statt ständig die Suchmaschinen und KI zu befragen? Sollten wir lieber Suchmaschinen verwenden, die nicht gleich KI-Antworten mit auflisten – KI benötigt deutlich mehr Strom, als eine reine Suchmaschine? …
Du siehst, wir hatten in den Nächten auf dem Schiff auch Gedanken, die wir uns lieber nicht machen wollten, die einfach aufkamen – wie der Nebel. Geben dir auch diese Gedanken weiter und sagen: Bei aller Digitalisierung, vergiss dein eigenes Hirn nicht. Und bitte, denk dabei nicht nur an die noch weitgehend unerforschten Möglichkeiten des nicht rücksetzbaren Sonnenverdunklungs-Geoengineering sondern gern auch an das persönliche Vermeiden unnötigen Stromverbrauchs. Weniger erzeugen müssen, hilft enorm, auf vielen Ebenen. Dir fällt da bestimmt noch weit mehr, als das von uns oben Beschriebene ein.
So rufen wir dir in diesem No_Blog zu: Leute macht ‚das Licht‘ öfters aus und euer mehr Hirn an!
Für mehr Bewegungsfreude in Hirn, Herz und Körper 😉
Die Landratten Yve, Tom und Einstein,
die demnächst mehr über ihr Schreibprojekt bekanntgeben. Das hier Geschriebene lag uns erstmal mehr und drängender am Herzen.
von: Einstein
Hallo treuer Leser, sei erneut herzlich gegrüßt.
Diesmal bin ich sehr optimistisch und sogar ein klein wenig überschwänglich.
Uns dreien – und allen anderen – geht es an Bord des grünen Seglers fein, wir kommen gut voran.
Sind voller Ideen für unser Dreier-Buchprojekt. Yve hat schon die erste Fassung ihres Buches runtergeschrieben – Chapeau!
Es soll schon in diesem Herbst erscheinen. Unter strenger Androhung eines Platzverweises, aktuell ist kein Land in Sicht, verrate ich lieber noch nichts neues.
Yves ‚Rotes Buch‘, das von Tiktak-Omchen, scheint eine Hauptrolle zu bekommen – aber das weißt du ja schon. Was jedoch Yve noch nicht weiß, sie wird wohl noch ein Buch schreiben müssen. FaulenzerInnen dulden Tom und ich im Sabbatical-Jahr nicht, da sind wir zwei uns einig.
Wie wir unterwegs sein werden, steht fest. Wo, ist noch offen. Das müssen wir zu Hause mit unseren Familien beratschlagen. Es läuft auf ein klitzekleines Häuschen an einem abgelegenen Bootssteg hinaus, an dem die Anreise und Törns mit meinem Boot möglich sind.
Tom und ich wollten gern auf ein modernes Hausboot. Yve legte vehement ihr Veto ein. Sie sagt: Es ist wie in einer Fischkonserve. Wenn draußen kalt, dann drinnen kalt, wenn draußen warm, dann drinnen unerträglich. Selbst wenn ich mein Segelboot mitbringe – wir würden wohl nur dort sein. Es ist aus Holz und würde für drei genügsame Menschen ausreichen. Drei, die ein Jahr darauf Leben und Arbeiten wollen – dafür ist uns unsere Freundschaft zu wertvoll.
Und natürlich werden wir gelegentlich Familienwochen einplanen. Da können alle anreisen und wir haben mal kurz Abwechslung und Abstand zum Geschriebenen, können danach wieder mit frischem Blick einsteigen.
Das klingt alles sehr, sehr fein. Sich mit Freunden in gelebtes Leben eingraben und im besten Fall kommt für jeden ein roter Faden für die nächsten zwanzig Jahre raus. Länger geht nicht. Dann sind wir um die achtzig Jährchen und das ‚Krampfadergeschwader‘ muss endlich die Alpen erkunden – wisst ihr ja auch bereits.
Ahoi Landratte, sei gegrüßt und bleibe Neugierig!
Einstein

Foto: Maurizio Gambarini/dpa
In einem Blog wird regelmäßig geschrieben und auf vielen Kanälen geteilt. Der Leser kann das Gelesene kommentieren.
Viele meiner Kunden warten seit Jahren auf die bei mir in Alltagssprache gehörten Wissensgeschichten. Zu Themen, die sie sonst nicht so tief verstehen könnten. Oder einfach zum Erinnern, Nachlesen, Wiedereintauchen ins damals entstandene Körpergefühl, gern auch als Wiedereinstieg in die Übungen. Auf meine ganz eigene Art angeleitet und erzählt.
Ab sofort gibt es hier regelmäßig was zu lesen für euch. Ohne das Teilen und Kommentarfunktion. Damit ist es kein echter Blog, mein No_Blog.
Ab Januar 2023 erscheint jeden Freitag ein neuer Artikel für euch – bis Juli. Danach eimal pro Monat am ersten Freitag.
Nur zum Lesen. Gern lachen. Nachdenken. Umsetzen. Ein Leckerli für die auf meine Bücher wartenden Fans. Mindestens bis zu deren Erscheinen. Oder länger…
→No Blog: Regelmäßige Artikelserie ab Januar 2023. Immer freitags. Ab Juli dann immer am ersten Freitag des Monats.
© Grit Silke Thieme
Körperroman-serie
die Körperroman-Serie ist gestartet
Körperroman // der Erste – was Leser sagen:
Unterhaltsam, brillant geschrieben … beim Lesen bin ich viel mehr bei mir angekommen … völlig neuer, spannender Blick auf Körper und Geist, der das eigene Wissen und die eigene Einstellung smart hinterfragt … nach drei Seiten wollte ich aufgeben, zehn Minuten später habe ich die Nacht hindurch gelesen, jetzt liegt es auf dem Tisch und ich blättere und lese jeden Tag wieder … viele entspannte Denkanstöße und Blickwinkel … schön dass du diese Buchgattung erfunden hast, wann kommt das nächste?
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Auch für Freunde und Familie.
Der Zweite kommt im Herbst’25.
Schonmal dem Weihnachtsmann Bescheid geben?
