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#28 – Leidenschaft fürs Lebendige: Sommerübung mit Praxis Teil 1

Heutzutage begreifen wir wieder mehr, dass Gesundheit und Heilung von innen kommen. Äußere Eingriffe oder Methoden können die Reaktionen des Körpers unterstützen und anregen, letztendlich können die physiologischen, psychologischen und energetischen körperlichen Prozesse aber nicht gezwungen werden, wahres Wohlbefinden entstehen zu lassen. Dafür müssen wir Schritt für Schritt das, was gerade lebendig in uns ist, akzeptieren und als unseren aktuellen Startpunkt für unseren Weg annehmen – auch wenn es Schmerzen und Leiden sein sollten.

Sich dies genau in sich anzusehen und sich zu fragen: Was ist mein Anteil an dieser Sache? Was kann ich ändern? Was will ich ändern? Bin ich bereit, da genauer hinzuschauen?
Wenn z.B. die Füße schmerzen, fest sind oder gar gelegentlich anschwellen – wann habe ich zum letzten Mal meine Füße angeschaut? Auch die Fußsohlen, die Zehen, die Zehenzwischenräume, den Ballen, das Fußgewölbe, die Ferse und den Spann. Wann habe ich diese Stellen das letzte Mal berührt, betastet und wahrgenommen, wie sich die Stelle anfühlt? Im rechten Fuß? Im linken Fuß?

Habt ihr schon mal die segmentalen Zusammenhänge in jedem eurer Füße betrachtet? Wenn ihr in dem einen Fuß die große Zehe hebt – wie sieht das in diesem Fuß aus? Wie fühlt sich das an? Bis wohin seht ihr Bewegung? Und wie ist diese Bewegung, wenn ihr sie mit dem anderen Fuß ausführt?
Und mit jeder Zehe an jedem Fuß? Damit könnt ihr euch schon gern eine halbe Stunde die Zeit vertreiben … und danach ein paar Schritte gehen.
Wie fühlt es sich an, das Gehen? Wie bekannt? Oder irgendwie anders?

Wer noch nicht genug hat: Gern hinstellen, Füße hüftschmal stellen und Kopf on top – Augen schauen auf den Horizont/die Wand – keinesfalls auf den Boden oder die Füße! Und jetzt aus dem Stand, soweit wie es sich für euch gut anfühlt, langsam auf den Ballen oder gar die Zehenspitzen aufrollen. Langsam wieder mit der Ferse landen. Nachspüren.
Gern mehrfach machen und forschen, ob dabei was in den Waden passiert. Was? Rechts genauso wie links? Gibt es einen Unterschied? Worin besteht dieser?

So ihr euch die Fragen beantwortet habt und noch eine ‚Verlängerung‘ wünscht: rollt mit nur einem Bein auf und das andere bleibt stehen. Was passiert im Becken? Spürt genau nach, was passiert ums Becken und was wirklich tief im Becken? Wie fühlt es sich an?
Nehmt das andere Bein und rollt nur mit diesen auf den Ballen. Was ist da los? Wie fühlt es sich an? Wer macht alles mit?

Danach geht ein paar Schritte und schaut, was jetzt los ist. Wie läuft es sich? Was machen die Füße? Wie geht es euch jetzt? Ich bin mir sicher: Auf alle Fälle fühlt ihr euch viel lebendiger!
Ab in die Sandalen, Flip-Flops oder was auch immer und an den Badestrand, die abgeernteten Felder oder zum Tanz durch den Sommerabend. Jipppi! Der nächste November kommt bestimmt.

→ Die viel zu oft vergessenen Füße sind die Fundamente unseres Körpers und schleppen sich und uns oft sehr unlebendig, fest und schlecht durchblutet in die Welt. Wenn ihr euch ein klein wenig um sie kümmert, sie wahrnehmt und mit Zeit bedenkt, werden aus vernachlässigten und unlebendigen Körperregionen wahre Kraftwerke!

(C) Grit Silke Thieme