#13 – Unser Körper zwischen Wissenschaft, Philosophie und alltäglicher Realität
An was denkst du, wenn du über unseren Körper reden oder denken sollst? An anatomische Bilder aus Biologie- oder Medizinbüchern? Das ist die heutzutage normale, weit verbreitete Darstellung und Auffassung, die wir oft als unsere eigene Einstellung zu diesem Thema übernehmen.
Eine andere, heute leider oft belächelte, Möglichkeit ist die folgende: der ursprüngliche Körper der Yogis. Nicht den des heutigen Yoga, der ist längst mit dem modernen Anatomie-Wissenschaftsdenken verbunden. Der ursprüngliche Yogakörper meint den Energiefluss und die Energiebahnen unseres subtilen Körpers. Das alte Yoga ist ein System aus Wissen und Praxis, mit seiner umfassenden Grundlage in alten philosophischen Schriften – wie z.B. der Bhagavad Gita oder den Upanischaden, um die zwei bekanntesten zu nennen.
Diesem Gedanken folgend können wir Yoga sowohl auf moderne, also eher physisch-sportliche Optimierung unseres Körpers und seiner Gesundheit auslegen, als auch auf die alte, traditionelle Weise. Für einen Kundigen werden dadurch zwei völlig verschiede Qualitäten und Seins-Stufen eines Menschen entwickelt. Beide sind wertvoll, wenn auch völlig unterschiedlich.
Für mich persönlich ist die Qualität des traditionellen Yoga viel umfassender, menschlicher und tiefen Frieden im eigenen Herzen bringend.
→ Beide Sichtweisen, die wissenschaftliche und die Yoga-philosophische, auf unseren Körper sind richtig. Sie schließen sich nicht aus, ergänzen sich eher. Zielen auf unterschiedliche Ebenen, grobstofflich oder feinstofflich-subtil, ab. Wenn ich die feinstoffliche Ebene nicht ausgebildet und geschult habe, sie nicht wahrnehmen kann und damit keinen Zugang habe, heiß das nicht, dass diese Ebene nicht existiert. Sie existiert nur für mich dann nicht.
(c) Grit Silke Thieme