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#33 – Jahreskurs BFK* Monat 1: begleitende Übungsbeschreibungen

Alle im Jahreslauf folgenden Übungen dienen der KörperBildung.
In intellektuellem Sinn und im plastischen dem Bilden des eigenen Körpers. Du wirst dein bisheriges Wissen, wie dein Körper funktioniert und sich bewegt, praktisch an dir selbst überprüfen und wahrscheinlich bald schon belächeln. Unglaubliche Dinge werden sich dir aufzeigen und für tiefes Staunen und Wohlgefühl sorgen.
Sie bauen von Monat zu Monat aufeinander auf. Es wäre durchaus angebracht, sie in den folgenden Tagen und Wochen bis zur nächsten Stunde zu vertiefen. Am Besten immer mal wieder in den Alltag eingebaut. Dies öffnet deine Wahrnehmung, für das, was in dir spannt und das was loslässt. Und, du hast natürlich den tollen Effekt des Entspannens, kannst diesen von Mal zu Mal besser Wahrnehmen und tiefer auskosten. Den Effekt kannst du noch intensivieren, wenn du wirklich erst an der einen Körperseite arbeitest und danach in Ruhe und beim Gehen einiger Schritten in Raum nachwirken lässt und dann erst an der anderen Seite.
Zum Einstieg ins Jahr beginnen wir wieder mit dem Fundament – also den Füßen.
Dieses Mal mit den Walnüssen unter den Zehen und anschließend den Froschfüßen.

Erinnert euch an die Qualitäten des Arbeitens:
1. Umschließen der Nuss und daraufhin haptisch mit der Zehe die Oberfläche der Nuss ertasten. Ist da die dicke Wulst?
2. Zehe nach vorn topfen lassen.
3. Zehe einzeln – so gut es geht – einen Millimeter hin und her, vor und zurück auf der Nuss bewegen.
4. Andere Zehen so gut es geht einfach sein zu lassen – weder gegenspannen noch entspannen.
Schaut, was beim Länge im Zeh bekommen in der Wade, im Oberschenkel, im Beckenboden, im Hals und Kiefer passiert.
Es ist völlig ok, wenn ihr meint da passiert nichts – ihr könnt es noch nicht wahrnehmen, es passiert trotzdem.
5. Aufspannen des Froschfußes – wie fühlt es sich im Fuß an? Was passiert? Hat der Knöchel was davon? Wer noch im Körper hat was davon? Kann sich losgelassen auf eine funktionierende, arbeitenden Fußfaszie einlassen?

Erinnert euch an das: Spürt nach der Übung in euren Körper, nehmt wahr, was ihr fühlt:
Typischerweise schaut ihr zuerst: Wo tut es noch weh? Wo tut es jetzt neu weh? Wie tut es weh?
Ich schaue: Wie stehe ich jetzt? Wenn ich gehe – Ist etwas an Bewegungsradius dazugekommen? Im Fuß? Im Knie? In den Hüften? Wie hat sich die Bewegungsqualität verändert – weicher/fester, lockerer/gehaltener, gerader/versetzter, durchfließender/dichter? In den gearbeiteten Körperstellen und dann immer weiter schauend, bis zum ganzen Körper, bis hin zu meiner Bewegung im Raum.

Wenn ihr ‚nur‘ schaut ob die alten Befindlichkeiten noch da sind, gehen euch ganz viele Nebeninformationen verloren, da ihr immer wisst, was ihr sucht – da könnt ihr viele schöne und neue Wahrnehmungsleitungen um die Baustelle herum gar nicht wahrnehmen. Wenn aber rund um die Baustelle herum wieder mehr los ist, wird automatisch in der Baustelle weniger Betrieb sein.
Erinnert euch, wie haben sich eure Füße, euer Gang und eure Aufrichtung am Ende der Stunde angefühlt!
Experimentiert es für euch gern jeden Tag neu! Viel Vergnügen dabei wünsche ich euch von ganzem Herzen.

* BewegungsForschungsKollektiv

(C) Grit Silke Thieme