# 47 – Lichterfest, Sommer, Sonne, Sonnenbrand, Kleckerburg am Waldseestrand …
Dieser Beitrag erscheint am 13.8., dem Tag des Beginns der dreitägigen sommerlichen Lichterfeste.
Liebe Freunde,
erinnert ihr euch auch an Sommertage, angefüllt mit innerem Müßiggang, Regenschauern, Donnergrollen, gefolgt von frischem Wind und sonnigem Neuanfang?
Wir befinden uns mitten in solch einem Sommer. Die eigentlich heißeste Jahreszeit, auch dieses Jahr wieder mit kaum erträglicher Gluthitze vorhergesagt.
Aber nein, auch dieses Jahr hält sich der Sommer nicht daran. Das den Nachthimmel mit Feuer und leise zischenden Wunderkerzen erhellende Sommerfest mit hoffentlich unzähligen, flüchtigen Sternschnuppen, kann stattfinden. Keine extreme Brandgefahr, das Vergnügen des Ins-Feuer-Schauens und sich zu fortgeschrittener Stunde in Kaschmirtücher-Wickeln kann stattfinden.
Schon während der Vorbereitung kommen längst vergessene Sommererinnerungen in mir auf: kurze Freudenschauer, voll angenehmer nächtlicher Wärme. Dieser Artikel erreicht euch an einem solchen Tag: Ein Tag, an dem das Wetter, der Himmel die Höhe des Sommers, der lauen Sommernächte mitfeiert. Lasst uns in diesen Lichterfesttagen den Klang dieses Sommers spüren, anstatt nach einer Bedeutung, seiner Einordnung, zu suchen.
Genießt das nachklingende Glimmen einer Wunderkerze – oder die stille Luft vor einem Sommerregen. Hört am Abend auf die subtilen Geräusche der Sommerinsekten – kaum wahrnehmbar, aber dennoch sehr bewegend. Für mich sind es die Stimmen der Zikaden, Glockenkäfer und anderer saisonaler Insekten, die das Gefühl des Sommers wirklich in mir hervorrufen – mehr als jedes Kalenderdatum. Ihre Klänge sind wie akustische Erinnerungen, schwebend zwischen Gegenwart und Nostalgie.
Gerade bin ich von einer kurzen Reise, prall gefüllt mit solch Sommerabenden, zurückgekehrt.
Es war eine Rückkehr zu vertrauten Orten, obwohl ich dort nie selbst gelebt habe. Eine Zeit voll neuer Begegnungen und stiller Entdeckungen – Samen, die in mein nächstes Buch einfließen, die die Zukunft von ‚The Happy Body‘, prägen werden. Die eine ruhige Verspieltheit, Stille und Würde in sich tragen. Und keinerlei, wie auch immer gearteten, Widerstand gegen Sommerregen oder was sonst ansteht – eher eine Umarmung dessen.
Meine wenigen Tage im vergangenen Schlesien waren reichhaltig. Ich besuchte erneut die Straßen, die meine Ahninnen einst ihr Zuhause nannten. Die Atmosphäre hatte etwas unverkennbar Kraftvolles – lebhaft, seltsam und auf wunderschöne Weise unausgesprochen. Eine alte Bekannte, die wieder dort lebt, balanciert noch heute ihr tägliches Leben mit leidenschaftlichem, freudigem Engagement für ihre eigene Art dort zu leben, dort sein zu dürfen. Unser Treffen hat etwas in mir weich gemacht – sanft und tief. Auch wenn diese Reise zu Ende ist, hallt ihr Nachglühen noch immer in mir nach – leise und erkenntnisreich.
Auf wunderschöne Weise trug diese Sommerreise in die Vergangenheit die Philosophie des kommenden ‚The Happy Body‘ – dem neuen ‚Bewegungsfreude-Institut‘ – in sich: Harmonie, die entsteht, wenn scheinbar gegensätzliche Elemente nebeneinander existieren und miteinander in Austausch, Resonanz treten.
Vielleicht ist das die Essenz der sommerlichen Lichterfeste – ein Ort, ein Raum, in dem Harmonie nicht aus Gleichförmigkeit entsteht, sondern aus dem sanften Zusammenkommen von Gegensätzen: Vergangenem und Heutigem, Tradition und Wandel, Intensität und Ruhe.
Feiert euer Sommerfest in diesem wunderbaren Sommer – einer, der nach sehr vollen, bewegten Jahren endlich auch wieder bei mir angekommen ist.
Bleib natürlich, beib bei dir. Ich freu mich auf dich!
